Dank Künstlicher Intelligenz: Wie Sprachsteuerung unsere Art zu wohnen verändern wird.

„Sesam öffne dich!“ Mit dieser berühmten Formel konnte Ali Baba in dem Märchen aus Tausendundeiner Nacht das Felsentor zum Öffnen bewegen. Ganz so märchenhaft muss es in Zukunft zwar nicht klingen, aber im Prinzip kommen magische Zeiten auf das Smart Home zu. Die Sprachsteuerung von Häusern und Wohnungen allein mit unserer Stimme verspricht aber nicht nur mehr Komfort. Vielmehr hat diese Entwicklung weitreichende Bedeutung gleichermaßen für die Bewohner als auch alle mit dem Smart Home verknüpften Gewerke. Schon vor ein paar Jahren erlaubten die ersten Sprachassistenten von Unternehmen wie Amazon, Apple und Google einen Blick in die Zukunft. Seitdem Open AI ChatGPT und wenig später GPT-4 veröffentlicht haben, ist klar, welches Potenzial in Chat- und Sprache-basierten KI-Bots liegt. In diesem Blog-Artikel gehe ich der Frage nach: Werden wir in Zukunft mit unseren Häusern sprechen?

Sprachassistenten werden immer perfekter

Die Sprachassistenten wie Alexa oder Siri stellen ein vergleichsweise frühes Stadium der Entwicklung dar und haben entsprechend noch Kinderkrankheiten. In dieser Hinsicht kann der 30.11.2023 nur als ein Paukenschlag der Technikgeschichte gewertet werden. Seitdem ChatGPT der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist klar, dass wir fortan im KI-Zeitalter leben. Schon die Nachfolger-Generation, also GPT-4 zeigt laut einem Forscher-Team von Microsoft Zeichen von echter, menschenähnlicher Intelligenz.

Der Trend, der sich hier dank der Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz abzeichnet, ist eindeutig und nicht nur für den Smart-Home-Bereich, sondern auch für das damit verknüpfte Handwerk enorm bedeutend. Sprachsteuerung und sprachliche Interaktion sind in Zukunft auf einem völlig neuen Niveau möglich. Terminabsprachen und ganz allgemein die Kommunikation zwischen Betrieben und Kunden werden in absehbarer Zeit von digitalen Assistenten unterstützt. Die Art und Weise, wie wir mit Technologie, mit Geräten und vernetzten Dingen interagieren und diese steuern, ändert sich damit grundlegend. Was bedeutet das für die Entwicklung des Smart Homes?

Die Grundlagen für die Sprachassistenten

Die Tatsache, dass wir unsere natürliche Sprache benutzen können, um vernetzten Gegenständen wie Glühbirnen, Jalousien oder Heizsystemen sagen zu können, wie sie sich verhalten sollen, ist keine Selbstverständlichkeit. Dass die Spracherkennung immer besser wird, liegt an der fortschreitenden Entwicklung im Bereich KI, insbesondere der neuronalen Netze, auf denen auch GPT basiert. Für Computer waren sprachliche Ambivalenzen oder beispielsweise im Dialekt gesprochene Aussagen bislang nicht leicht zu verstehen. Selbst für Menschen ist dies mitunter keine einfache Aufgabe. Beispielsweise wird jemand aus dem Süden von Deutschland Schwierigkeiten mit Plattdeutsch haben. Menschen aus dem Norden hingegen werden umgekehrt mit bayerischen Dialekten zu kämpfen haben.

Intelligente Algorithmen aber werden vorwiegend durch Deep Learning bei der Sprachauswertung immer besser. Dadurch verbessert sich insgesamt der Austausch zwischen Menschen, Dingen und Unternehmen. Zum einen liegt dies an der zunehmenden Vernetzung und zum anderen daran, dass Maschinen immer besser verstehen, was Menschen von ihnen wollen. Situationen, in denen einem nichts mehr weiter übrig blieb, als Geräten aus lauter Frust einen Tritt zu versetzen, gehören bald der Vergangenheit an. Das Sprachverständnis der KI-basierten Assistenten wird immer besser, ihre Datenbanken immer umfangreicher und ihre Anwendbarkeit immer einfacher.

Die Stimme ist das perfekte Medium für die Smart-Home-Steuerung

Remote-Steuerung eines Smart-Home ist längst möglich. Sprich: Ich kann von unterwegs aus die Heizung im Wohnzimmer anschalten – aber mit der Remote-Steuerung sind auch Risiken verbunden. Sicherheit ist eines der wichtigen Themen in diesem Zusammenhang. Eine andere wichtige Frage ist aber, inwiefern diese Formen der Steuerung für die Nutzer wirklich sinnvoll und handhabbar sind. Einerseits steuert man in der Regel sein Smart Home von zu Hause aus. Andererseits wurden Steuerungsvorgänge bei manchen Smart-Home-Lösungen sehr kompliziert, obwohl es im Grunde einfache Prozesse waren. Zum Beispiel ist ein Lichtschalter auf herkömmliche Art sehr viel einfacher zu bedienen, als erst das Smartphone zu nehmen, eine App zu starten und dort einen Regler zu bedienen.

Vor diesem Hintergrund ist die Sprachsteuerung des Smart Home revolutionär. Kaum etwas ist direkter und einfacher als die Steuerung via Stimme. Wenn das Licht in der Küche aus sein soll, sagt man dies einfach und fertig. Das Medium Stimme ist damit ideal, um ein Smart Home zu steuern. Insbesondere, weil der Trend immer mehr dazu geht, alle Räume enger miteinander zu vernetzten und entsprechend auszustatten. Lautsprechersysteme mit integriertem Mikrofon sind die jüngste Generation von vernetzten Geräten, die Smartphone, Smartwatch oder Tablet ergänzen. Sprachsteuerung des vernetzten Ökosystems ist mit ihnen jederzeit möglich. Auch in großen Gebäudekomplexen ist die Sprachsteuerung von intelligenten Systemen eine sinnvolle und begrüßenswerte Entwicklung. Autorisierte Nutzer können damit einfacher als zuvor von jedem beliebigen Ort aus individuelle Anpassungen vornehmen.

Das Smart Home der Zukunft: Drahtlos & Barrierefrei

Die Steuerung via Stimme passt zu der allgemeinen Entwicklung, die sich im Smart-Home-Bereich bzw. der Digitalisierung ganz generell abzeichnet. Das Handling und der Umgang mit Technologie, aber auch die Kommunikation zwischen Herstellern, Installateuren und Kunden soll nahtlos sein. In Zukunft soll so wenig Fachkenntnis und so wenig Aufwand wie möglich notwendig sein, um mit Technologie umzugehen. Einfachheit siegt. Das erleichtert beispielsweise auch älteren Menschen, sogenannten „digitalen Immigranten“, moderne Technologien zu nutzen. Auch der Trend von drahtlosen Funktechnologien und drahtloser Stromübertragung geht genau in diese Richtung.

Warum die Sprachsteuerung eine große Chance für das Smart Home ist

Eines der größten Hindernisse, die es bislang verhindert haben, dass das Smart Home ein Massenphänomen wurde, sind die zahlreichen Standards bei der Übertragung von Daten. Eine neue Leichtigkeit in dieser Hinsicht bedeutet auch die Entwicklung des neuen Smart-Home-Standards Matter. Die technischen Grundlagen von Matter laden andere Hersteller dazu ein, sichere und dezentrale Lösungen für das Smart Home zu entwickeln.

Damit verbunden waren Anwendungsschwierigkeiten und Kinderkrankheiten bei einzelnen Systemen. Jeder Standard setzte auf eine andere Art der Steuerung oder zumindest auf eine eigene App. Wer will schon 15 Apps haben, über die er alle einzelnen Systeme steuern kann. Die Sprachsteuerung halte ich darum für den vielversprechendsten Ansatz in dieser Hinsicht.

Dies gelingt insbesondere dann, wenn es möglich ist, Schwierigkeiten zu verschieben. Anstatt dass Endkunden sich selbst um die Lösung von immer komplexeren Problemen kümmern müssen, können durch Sprachsteuerung und vernetzte Systeme Fachbetriebe und Hersteller direkt kontaktiert werden. Der Smart-Home-User sagt einfach nur noch, was er von seinem Haus erwartet: „Sesam, öffne dich.“

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Smart Home 2.0: Wie das Smart Home durch Künstliche Intelligenz noch intelligenter wird.