Smart Home 2.0: Wie das Smart Home durch Künstliche Intelligenz noch intelligenter wird.

Das Smart Home galt bislang gegenüber herkömmlichen Gebäuden vor allem deswegen als „smarter“, weil es von der Vernetzung einzelner Komponenten und Geräte profitierte. Heute erleben wir die nächste Phase innerhalb der technologischen Entwicklung, die das Smart Home noch intelligenter machen kann. Die Fortschritte beim Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) werden immer konkreter. Spätestens seitdem ChatGPT der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist klar, welches Potenzial in der Technologie steckt. Diese hat auch Implikationen für das Smart-Home. Darum habe ich mich in diesem Blog-Artikel mit der Frage auseinandergesetzt: Wie wird sich KI künftig auf das Smart Home auswirken?

Was ist Künstliche Intelligenz?

Die aktuellen Erfolge aus dem Bereich der KI-Forschung haben tatsächlich eine neue Ära eingeläutet. Intelligente Maschinen und Programme werden immer menschenähnlicher. Das heißt, dass sie immer häufiger entweder eine humanoide Form annehmen oder wir uns mit ihnen wie mit Menschen unterhalten können. Selbstverständlich steckt KI auch in zahlreichen anderen technischen Systemen wie etwa autonomen Fahrzeugen, ohne dass dies von außen erkennbar wäre.

KIs und intelligente Chatbots lassen sich als eine vollständig neue Form von Software verstehen. Dabei geht es allerdings nicht mehr darum, feste Regeln bzw. Programme zu befolgen, nach denen eine Maschine funktioniert. Vielmehr sind KI-Programme lernfähig und können mit komplexen Aufgaben umgehen. Diese Lernfähigkeit verdanken KI-gestützte Programme Methoden wie Deep Learning, maschinelles Lernen oder künstlich neuronalen Netz. Der enorme Vorteil, den die Lernfähigkeit mit sich bringt: Solche KI-Programme können spezifisch für ihren jeweiligen Einsatzzweck trainiert werden.

Anwendungsbereiche von Künstlicher Intelligenz im Smart Home

Im Smart Home findet sich Künstliche Intelligenz allen voran in Bereichen, in denen es um intelligente Steuerung geht. Intelligente Algorithmen liefern die Grundlage dafür, dass vernetzte Systeme immer besser auf die Bedürfnisse des Menschen reagieren können („Context Awareness“). Auch die Art, wie Menschen und Maschinen miteinander kommunizieren können, ändert sich durch Künstliche Intelligenz grundlegend. Intelligente Systeme lassen sich dank Künstlicher Intelligenz per Spracheingabe steuern. Seit ChatGPT wissen wir, auf welchem Niveau das zukünftig möglich sein wird. Ein KI-basiertes Smart Home wird Sprachbefehle verarbeiten können und die entsprechenden Aktionen im Smart Home ausführen.

KI im Smart Home: Kommunikation wird neben der Steuerung eine wichtige Funktion sein, die eine KI im Smart Home übernehmen kann.

Dabei wird man bestimmte Dinge gar nicht mehr sagen müssen. Eine KI kann Prozesse automatisiert steuern. Sie kann das Licht, die Temperatur und andere Geräte in einem Smart Home basierend auf bestimmten Regeln und Einstellungen, die von den Benutzern festgelegt wurden, an- und ausschalten bzw. regeln.

Neben Steuerung und Kommunikation ist der Einsatz von KI bei der Analyse von Daten sinnvoll, die im Smart Home entstehen. Insbesondere durch den Einsatz von Machine-Learning-Algorithmen lassen sich in Datenbeständen Muster erkennen. Diese Muster – beispielsweise beim Energieverbrauch in einem Gebäude – lassen sich dazu nutzen, um die Energieversorgung von Gebäuden zu optimieren, den Wohnkomfort zu erhöhen und die Sicherheit zu steigern. Eine KI kann das Smart Home beispielsweise sicherer machen, indem sie mögliche Bedrohungen erkennt und Alarme auslöst, wenn sie auftreten.

Darüber hinaus kann eine KI Vorhersagen und personalisierte Empfehlungen geben: Wann besteht welcher Energiebedarf? Wann müssen Geräte gewartet werden? Wie kann die Einstellung der Thermostate optimiert werden? Oder wie kann die Luftqualität in einem Smart Home verbessert werden? Eine KI kann das Smart Home auch personalisieren, indem es Benutzerpräferenzen erlernt und spezifische Anforderungen automatisch erfüllt.

Was bedeutet die Entwicklung für das SHK Handwerk?

Diese hier kurz skizzierte Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren auf das SHK-Handwerk auswirken. Der Beratungsbedarf wird mit der zunehmenden Technologisierung ebenso steigen, wie die Anforderungen bei der Ausbildung. Gerade wenn es um Industriegebäude, Hochhäuser oder Gebäudekomplexe mit mehreren Objekten geht, bringen auf KI gestützte große Vorteile. Darum werden sie sich hier schneller durchsetzen als im privaten Bereich, wo der Beratungsbedarf und die Servicemöglichkeiten aber ebenso steigen werden.

Ein Betrieb für Heizungs- und Lüftungssysteme für Privatkunden wird in Zukunft alle Anlagen, die bei seinen Kunden in Betrieb sind, in Echtzeit überwachen können. Fehlfunktionen werden erkannt, bevor die Geräte ausfallen. Sind genügend Daten ausgewertet, kann er seinen Kunden auf Basis der Analyse ihrer Verbrauchsdaten eine Energieberatung anbieten. Auch Software oder Firmware-Updates, die zu mehr Effizienz der Anlagen oder einem größeren Funktionsumfang beitragen, erweitern das Aufgabenspektrum von SHK-Handwerkern. Umso mehr sehe ich den Bedarf von spezifischen Smart-Home-Handwerkern.

Das zukünftige Potenzial von KI für das Smart Home

Heute erleben wir gerade erst den Anfang der neuen Ära, in der KI in immer mehr Bereichen unseres Lebens eine Rolle spielen wird. Einer dieser Trends, die sehr bald marktreif sein werden, sind Software-gestützte Sicherheitssysteme. Diese werden eine wichtige Trendwende im Smart-Home-Bereich einläuten, da Sicherheit nach wie vor ein entscheidendes Kriterium für die Investition in ein Smart Home ist. Künstliche Intelligenz leistet dabei einen zentralen Beitrag, weil es fehleranfällige Systeme im Smart Home sicherer machen kann. Schon bald könnten auch intelligente Roboter-Systeme ein Bestandteil von Smart Homes sein. Diese können insbesondere für mehr Komfort etwa in der Küche oder im BereichAmbient Assisted Living gravierende Vorteile mit sich bringen.

Heute wissen wir: Künstliche Intelligenz ist alles andere als ferne Zukunftsmusik. Vielmehr gilt sie laut mehreren Studien als entscheidender Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstandsförderung. Darum müssen sich nun vor allem Betriebe rund um Services für das Smart Home auf diese Entwicklung einstellen und neue Geschäftsmodelle erproben. Nicht zuletzt wird nur so das Vertrauen in die neuen Technologien geschaffen und gefördert, das für ihren Erfolg essenziell ist.

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Dank Künstlicher Intelligenz: Wie Sprachsteuerung unsere Art zu wohnen verändern wird.

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Podcast-Folge zu „Matter”: „Das Smart Home wird noch smarter”